Brasilienstipendien

Die vielleicht wichtigste Förderung, die Menschen empfangen können, ist die zugunsten ihrer Ausbildung. Der Martin-Luther-Verein in Baden e.V. unterstützt seit vielen Jahren jeweils zwei Schüler*innen in Brasilien. Dadurch kann Kindern verarmter Eltern der Besuch des Lehrerbildungsseminars im »Instituto de Educação Ivoti« ermöglicht werden. Die Ausgebildeten werden dann ihrerseits Schülerinnen und Schüler in dem Geist ausbilden und schulen, den sie selbst durch die Hilfe konkret erlebt haben.
Wichtig zu wissen ist, dass diese Unterstützung seit den sechziger Jahren gemeinsam vom Martin-Luther-Bund und dem Gustav-Adolf-Werk organisiert wird. Nahezu tausend Schüler und Studenten konnten bisher so gefördert werden.
Im Winter 2001/02 war die Stipendiatin Micheli Stein in Erlangen und hat persönlich für die Hilfe gedankt und die Bedeutung dieser unterstrichen:

»Das Geld bleibt automatisch in der Schule. Ich muss kein Schulgeld bezahlen, nur einen Teil des Wohngeldes. Ein Teil der Kosten, die durch den Schulbesuch entstehen, wird durch die Stipendien bezahlt. Meine Eltern müssen dadurch weniger bezahlen. Das Schulgeld beträgt momentan 600 Reais (das entspricht 250 EUR). Im letzten Jahr hatte ich 75 Prozent Stipendium, in diesem Jahr sind es 50 Prozent. Das Stipendium gilt für ein Jahr, danach wird noch einmal ein Gespräch geführt, wie es weitergeht.
Mein Vater ist Maurer und meine Mutter arbeitet in einem kleinen Hotel. Ich habe noch zwei Schwestern, die ebenfalls noch in der Ausbildung sind, und einen Bruder, der schon Offizier ist.«